Stacks Image 2729

Etappe 11


05.08.2016

Grünberg - Eppstein => 103,23 km

Heute möchte ich bis Epstein kommen und das Wochenende bei meinem ältesten Freund und seiner Familie verbringen. Ich stecke den Kopf aus dem Zelt, es ist recht kühl, eine dünne Wolkendecke liegt über Grünberg. Bevor ich zum Waschhaus dackel, trockne ich das Zelt schonmal etwas ab.
Zur verabredeten Zeit mache ich mich mit Lisa auf zum Bistro des Freibades. Man ist hier schon was los, überall springen Kinder rum und die Betreuer versuchen sie noch etwas im Zaun zu halten. Die beiden älteren Herrschaften von gestern Abend begrüßen mich herzlich, und weisen ihre Tochter an, mir das Frühstück zu bringen. Ich werde gefragt, wie ich das Ei haben möchte, falls fest, würden sie es noch länger kochen lassen. Ein weiches bestelle ich und sie nehmen kurz darauf das Ei aus dem Wasser.
Inzwischen sitze ich am Tisch, die Sonne kommt raus und ich kann im T-Shirt und kurzer Hose den Morgen genießen. So langsam füllt sich der Tisch vor mir…
Stacks Image 3265

Frisch gemachter Eiersalat, selbst gemachte Marmelade, 6 Tassen Kaffee für 6,50 €

Nach dem reichlichen und sehr guten Frühstück verabschiede ich mich von den beiden und mache mich auf den Weg. Zuerst geht es durch Grünberg durch. Es ist ein schöner Ort, den möchte ich mir gerne mal in Ruhe anschauen, denke ich so bei mir.
Kaum bin ich aus Grünberg raus, komme ich mit einem Radfahrer ins Gespräch. Er erzählt mir, dass er viele Tagestouren fährt, es als Sport sieht. Er ist Rentner und möchte sich gerne bewegen. Er macht eine ausladende Armbewegung und erklärt dabei, in diesem Gebiet hier ist der Boden recht trocken, das Grundwasser wird als Trinkwasser nach Frankfurt geleitet. Irgendwann erzähle ich ihm von dem schlechten Teilstück des Radfernweges. Er stimmt mir zu, dass viele Teilstrecken nicht radfahrtauglich sind, da sie als Verbindungsstrecken zwischen schöneren Wegen eingebaut wurden. Mehr möchte ich hier zu dem Thema nicht widergeben. Mir wurde noch so manches dazu erzählt, aber das ist hören-sagen.
Es waren nette Kilometer mit dem Herrn zusammen, aber nun trennen sich unsere Wege, ich bin wieder alleine, genieße die Sonne und die tolle Landschaft.
Stacks Image 3262
Mein Weg führt mich durch einen sehr schönen Ort mit einem sehr hübschen Ortskern. Ich bin gerade in Lich. Wenige Minuten später stehe ich gegenüber der Licher Brauerei mit dem Eisvogel im Flaschenetikett. Genau gegenüber ist eine kleine Kneipe mit gemütlichen Terrassenmöbeln, von der Sonne beschienen. Habe ich schon ein Licher getrunken? Sicher bin ich mir nicht, also probiere ich fix ein kleines helles.
Kurz darauf rolle ich durch schöne kleine Wälder und über offene große Flächen. Leichten Gegenwind spüre ich, komme aber gut voran. Auf einem recht flachen Bergrücken mit viel Landwirtschaft sehe ich weit entfernt eine Burg über einem Ort thronen, noch weiter entfernt erkenne ich den Taunus mit dem Feldberg im Dunst. Der Feldberg ist ganz schön weit weg, geht es mir durch den Kopf. Epstein liegt südlich davon, ich habe also noch so einiges vor mir. Weiter geht die Reise.

Stacks Image 3273
Die Burg ist eine schöne alte Anlage über den Dächern von Münzenberg. Ich komme am Eingang vorbei, habe aber leider keine Zeit für eine Erkundung. Nur ein paar Fotos schieße ich, schon rolle ich durch ein Tor aus der Anlage heraus.

Meine Route führt mich wieder über eine offene Fläche genau dem Wind entgegen. Zuerst geht es leicht bergan, da merke ich ihn noch nicht so. Aber oben auf der Kuppe bekomme ich den Wind richtig ab. Ich muss sogar treten, um bergab auf 17 km/h zukommen. Die Gepäcktaschen sind nicht gerade aerodynamisch, fühlen sich gerade eher nach Schrankwand an.
Die nächsten Kilometer sind recht anstrengend, der Wind kommt mal von vorne, mal von der Seite. Aber ich komme voran. Mein Magen möchte auch mal wieder etwas tun, also schaue ich im nächsten Ort nach einem Schlachter oder Imbiss. Das einzige was offen hat, ist ein italienisches Restaurant, also halte ich an, setze mich draußen hin und bestelle mir eine Suppe. Sie schmeckt sehr gut und ich muss etwas lächeln: es gibt eine französische Zwiebelsuppe bei einem Italiener.

Der heutige Tag bis Kilometer 63 war gut fahrbar, auch bei Gegenwind. Bis hier stehen 480 Höhenmeter auf der Uhr. Aber nun geht es los, der Taunus läßt grüßen! Bei Kilometer 80 sind schon 900 Höhenmeter erstrampelt. Aber die Strecke ist schön. Es geht bergauf und bergab, bei Tempo 55 benutze ich doch die Bremse, bloß nichts unnötig riskieren mit dem Gepäck am Fahrrad.
Mein GPS-Track führt mich mal auf der Straße, mal über Wanderwege durch den Taunus. Auf den Wanderwegen schiebe ich insgesamt 3 mal die Berge hoch, es geht einfach nicht anders. Aber es ist schön hier, sehr schön! Tolle kleine Orte wechseln sich mit viel Natur ab.

In einem kleinen Ort komme ich an einem Supermarkt mit Getränkehändler vorbei. Da meine Wasserflaschen inzwischen fast leer sind, kaufe ich mir eine große Buddel Wasser. Man habe ich einen Durst! So langsam wird mir auch die Zeit etwas knapp, ich wollte gegen 17 Uhr in Eppstein ankommen, doch das werde ich nicht schaffen. Und kaputt bin ich. Puh! Aber es macht ja Spaß!

Auf meinem GPS schaue ich mir die Strecke an. Es soll noch über Idstein gehen. Nö, dann komme ich ja noch später an. Es wird abgekürzt. Ich suche mir eine Strecke aus, fahre bis Esch und verlasse dort den geplanten Track. Von hier aus fahre ich auf dem direkten Weg nach Eppstein. Ein paar Minuten bevor ich ankomme, melde ich mich telefonisch an. Es ist kurz nach 18:00 Uhr, ich rolle vor dem Haus Katrin, Bene und Lennie entgegen und werde herzlich begrüßt. Rudi sitzt auf der Bank vor dem Haus und trinkt ein Bier. Kurz darauf habe ich auch eines in der Hand.

Heute bin ich sehr kaputt. Es waren anstrengende 103 km. 6:47 Stunden war ich mit einem 15,1er Schnitt unterwegs und habe 1318 Höhenmeter erstrampelt. Auf den letzten 37 km alleine 838 Höhenmeter, mit Gepäck, auf Forstwegen und Straßen. Heute Nacht schlafe ich wie ein Stein.

Den Samstag und Sonntag verbringen wir schön gechillt bei tollem Wetter zusammen. Wir kämpfen uns durch ein recht schwieriges Maislabyrinth am Samstag, am Sonntag unternehmen wir eine schöne Wanderung auf den Altkönig, sitzen oben in der Sonne und picknicken gemütlich. Ein tolles Wochenende im Taunus.
Stacks Image 3269
Scroll effects list
all classes


scrollfade repeat
scrollfadedown repeat
scrollfadeup repeat
scrollslideup repeat
scrollslideleft repeat
scrollsliderigh repeat
scrollbounce
scrollbounceleft
scrollbounceup
scrollbouncein
scrollspeedin
scrollflip
scrolltada
PLUS code (awesome font)
all major classes


fa-scale-inverse
fa-scale-inverse
fa-dangles
fa-rock
fa-slip
fa-beat
fa-beat-fast
fa-pulse
fa-pulse-loop
flip vertical-50 (50/100/150/200)
flip horizontal-50 (50/100/150/200)
fade in (100/150/200/250) fa-flip-horizontal-100 (100/150/200/250 )
fa-slide-up
fa-max-50 (50/75/100/125/150/200/225/250/275/300)
fa-silver
fa-silver-dark
fa-silver-light
fa-silver-light-inverse
Text only:
fa-glow-white
fa-glow-white-in
fa-glow-white-out
fa-glow-black
fa-glow-black-in
fa-glow-black-out