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Etappe 10


04.08.2016

Kirchlotheim - Grünberg => 100,68 km

Gut ausgeschlafen erwache ich heute. Ich lausche…. Kein Regen! Sehr gut, es kann weiter gehen. Ich springe von der Isomatte in meine Radklamotten, schüttele von meinem Zelt die gröbste Nässe runter, wische mit dem Trockentuch nach. Noch etwas trocknen lassen und ich kann es vernünftig einpacken.
In dem kleinen Laden ist so früh am Morgen doch recht viel los, ich bekomme 2 Brötchen und 4 Landjäger. Einen Kaffee auf den Weg halte ich auch in der Hand. Dieser wird getrunken, ich begleiche 2 von 3 Nächten in der Rezeption (die erste Nacht war ich ja eingeladen) und mache mich auf die ersten Kilometer bei 18 °C.

Ein paar Kilometer weiter finde eine schöne Bank und frühstücke in Ruhe. Den Kaffee gab es vorhin, nun die Brötchen. Dabei fallen mir haufenweise Wasserbläschen auf beiden Armen auf. Sieht aus wie eine Sonnenallergie. Aber die Sonne versteckt sich hinter den Wolken, es ist vergleichsweise kühl zu den letzten Tagen. Im nächsten Ort, den ich durchfahre, suche ich eine Apotheke auf und bekomme eine Creme, die die Haut beruhigt und kühlt. Ich kleistere mir die Arme ein und fahre nach einem kurzen Gespräch mit der Apothekerin weiter. Wie oft habe ich nun schon über meine Tour berichtet? Es ist aber schön, wie interessiert die Leute fragen und sich freuen, dass ich in deren Gegend unterwegs bin, um diese etwas kennen zulernen.

Heute folge ich dem Hessischen Radfernweg. Als ich von der Straße in den Wald abbiegen muss, bin ich am fluchen wie ein Rohrspatz! Wie kann man einen Fernradweg nur über so schlechte Wege führen? Hier wäre man gut mit dem MTB aufgehoben, aber nein, man soll hier mit Gepäck fahren! Klar, es ist bergig hier, ich habe nichts gegen Wege, die schlechter sind. Aber einen Radfernweg über so einen Weg zu führen, das geht gar nicht! Schließlich fahren nicht alle Trekkingfahrer mit Gepäcktransport von Hotel zu Hotel und auch nur 40 km am Tag. An einigen Stellen schiebe ich Lisa den Weg hoch, an anderen fahrbaren Stellen komme ich mit Mühe vorwärts. So geht es einige Kilometer auf einem offiziellen Fernradweg, auf dem ältere Herrschaften bestimmt nicht fahren können.
Nach der größten Schinderei werde ich schließlich belohnt, komme auf einen schönen Abschnitt des Fernradweges und komme wieder gut vorwärts. Auch sind die ganzen Bläschen an den Armen fast verschwunden. Die Creme wirkt prima.
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Solche Schilder stehen hier viel. Finde ich großartig!

7 km vor Grünberg, meinem heutigen Ziel, muss ich die Regenjacke und die Rainlegs überziehen, es schüttet wie aus Kübeln. Die Rainlegs teste ich nun das erste Mal und bin begeistert! Das ist keine normale Regenhose, sondern der Schutz geht nur vom Bauchbereich bis über die Knie, ist unten offen. Das hat den großen Vorteil, dass man nicht in einer geschlossenen Regenhose schwitzt und dadurch nass wird. Die Rainlegs sind super fixiert, halten den Regen sehr gut ab, die Hose, die Schienbeine und die Schuhe bleiben sogar trocken, wenn der Regen von oben kommt.

Die Rezeption des Campingplatzes in Grünberg ist gleichzeitig der Eingang für das dortige Freibad. Ich kann mir einen Platz für 7,50 € irgendwo aussuchen und mein Zelt aufbauen. Gerade befreie ich Lisa von dem Gepäck, da brüllt mich eine Dauercampern an: „Hallo, junger Mann! Ich habe frischen Kartoffelpufferteig gemacht. Willst du was? Ich bringe etwas davon jetzt zu dem Camper da drüben. Wenn du aufgebaut hast, dann komm in meinen Wohnwagen, der steht da!“ und weißt mir die Richtung. Ich stehe im nun leichten Nieselregen, bedanke mich zurückbrüllender Weise brav und lehne das nette Angebot freundlich ab. Das ist super lieb gemeint, aber mir war so gar nicht danach.
Nach der Dusche gehe ich rüber zum Freibad. Dort ist ein kleines Bistro und ich spreche die beiden älteren Leute an. Die beiden sind gerade groß am sauber machen. Sie freuen sich über etwas Gesellschaft, ich freue mich über leckere Rinderwürstchen und eine Flasche Alster. Sie erzählen mir, dass morgen hier viele Kinder sind, es ist eine Ferientagsaktion im Freibad. Ich werde über meine Tour befragt, sie erzählen mir von ihren Radtouren, ich erfahre, dass sie schon seit über 30 Jahren dieses Bistro betreiben und das früher hier mehr los war. Aber es läuft doch nicht so schlecht wenn die Sonne scheint, dann haben sie gut zu tun, bei Regenwetter eben nicht. Und mir wird noch vieles andere erzählt. Die beiden sind sehr sympathisch.
Nun möchte ich aber los. Da kommt die Frage, ob ich morgen hier frühstücken möchte. Wenn ja, dann machen sie morgens frischen Eiersalat usw, für mich. Daher möchten sie es gerne heute Abend wissen. Lange muss ich nicht überlegen, ich bejahe die Frage.

Im Zelt bin ich mal wieder am lesen. Die heutige Etappe war wieder sehr anstrengend, auf den 100 km habe ich 723 Höhenmeter bezwungen, darunter eine 17%-Steigung. Die heutige Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 16,1 km/h. Mir fallen die Augen zu und ich drifte ab in das Land der Träume.
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