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Etappe 05


27.07.2016

Braunschweig - Goslar => 72,91 km

In der Nacht hat es etwas geregnet. Aber es soll heute wieder ein schöner Tag werden. Bei 22°C starte ich Richtung Wolfenbüttel. Es werden später 29°C auf meinem Tacho stehen. In der Innenstadt komme ich an einer Bäckerei vorbei. Draußen sieht es recht gemütlich aus, also bin ich da rein. Habe mir einen leckeren Kaffee und ein Brötchen geholt. Ich sitze in der Sonne und kann den anderen dabei zuschauen, wie sie auf dem Weg zur Arbeit sind. Herrlich so ein Urlaub!
Langsam mach nun auch mich auf den Weg, fahre durch den Bürgerpark. Hier wird schon etwas für ein Lichterfest aufgebaut. Weiter geht es an der Oker entlang und ich befinde mich bald am Südsee. Dort muss ich etwas schmunzeln, es findet gerade ein Segelkurs statt. Nur wo ist der Wind? Die Boote bewegen sich kaum, Spaß beim segeln ist etwas anderes.
Kurz vor Wolfenbüttel bleibe ich am archäologischen Denkmal „Das Hohe Gericht im Lechlumer Holz“ stehen. Hier genieße in der Sonne den Ausblick und informiere mich etwas über den Hinrichtungsplatz aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit.
Weiter geht es durch Wolfenbüttel. Die Altstadt ist sehr schön, den Ort könnte man sich mal irgendwann etwas genauer ansehen. Kaum bin ich aus dem Ort heraus, finde ich mich auf Feldwegen wieder und es geht etwas langsamer voran.
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Da ich einem GPS-Track folge, der ein offizieller Radweg ist, bin ich etwas verwundert, als ich plötzlich vor einer Eisenbahnbrücke stehe. Es gibt keine andere Brücke über die Oker, es gibt keinen anderen Weg den ich nutzen könnte, es gibt nur diese Eisenbahnbrücke. Soll ich nun hier rüber? Etwas komisch kommt es mir schon vor. Aber egal, ich schaue mir das mal genauer an…
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Zwischen den Gleisen wachsen Blumen und es sieht aus, als ob schon länger hier keine Bahn mehr gefahren ist. Die Brücke selber kann ich nur überqueren, wenn ich von Holzbohle zu Holzbohle gehe. Zwischen ihnen sehe ich die Oker fröhlich dahin plätschern. Damit das Rad etwas leichter rüber zuschieben ist, bringe ich erstmal die Fronttaschen an das andere Ufer. Nun kommt das Trekkingrad dran. Immer schön von einer Bohle zur nächsten. Es ist etwas schwierig, da die Laufräder zwischen den Bahnschwellen stecken bleiben wollen. Ich muss das Rad mit etwas Nachdruck wieder auf die Bohlen ziehen/drücken/heben. Über der Mitte der Oker verkeile ich mein Rad irgendwie so, dass es alleine steht und ich schnell ein paar Fotos machen kann. Zum Glück ist kein Wind, der es mir umpustet.

Auf der anderen Seite angekommen, genieße ich noch etwas den Ausblick über diese schöne Gegend und radel weiter nach Werlaburgdorf. Dort mache ich Mittagspause in einem kleinen Imbiss, esse ein leckeres, hausgemachtes Stück Torte. Eine Frau aus dem Ort setzt sich neben mich, fragt mich aus und erzählt selbst viel über sich. Da der Imbiss nun auch schließen möchte, verabschiede ich mich und folge dem Track auf meinem GPS weiter in Richtung Goslar. Ob ich bis dort heute noch komme, oder einen Campingplatz vorher ansteuere, weiß ich noch nicht. Mal sehen was kommt, habe ja Urlaub.
Bald führt mich mein Weg an der Dampflok-Gemeinschaft 41096 eV vorbei. Hier stehen viele verrostete Loks und Wagons, die wohl mal bessere Zeiten gesehen haben. Aber einige sind bestimmt über die Brücke früher gerollt, die ich mit dem Rad überqueren musste.
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Über Liebesburg geht es weiter Richtung Goslar. Bald schon kann ich die Stadt mit der interessanten Geschichte erahnen. Daher beschließe ich, dass ich bis Goslar durchfahren, dort auf dem Campingplatz übernachten werde. Vorher genehmige ich mir aber noch ein kühles Bier aus meiner selbst gebauten Isotasche. Ich stehe zwischen Feldern in der Sonne und schaue auf den Harz. Ein tolles Bild.

Nicht lange, und ich fahre durch das Industriegebiet südlich von Goslar, komme am Start- und Zielpunkt der Goslarer Adlerrunde (eine tolle RTF) vorbei und kehre in einem Lebensmittelladen ein. Ein wenig zu essen und zu trinken wird gekauft, schon schiebe ich mein Rad durch die Altstadt. Ist immer wieder schön hier!
Südlich von Goslar, etwas außerhalb, liegt mein heutiges Ziel. Auf diesen Platz wollte ich eigentlich nie gehen, er liegt direkt an einer viel befahrenen Straße, aber für eine Nacht wird es schon gehen. Ich such mir einen netten Platz und baue mein Reich auf. Die Dusche nach diesem Tag genieße ich sehr, koche mir ein leckeres Abendessen, lese, trinke zwei Bierchen und bin glücklich. Ein schöner Tag.
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