Bertingen - Tangermünde - Wittenberge => 106,45 km
6:00 Uhr, ich wache auf, viele Vögel begrüßen mich mit einem schönen Konzert. So langsam werde ich immer wacher und stehe um kurz nach sieben auf. Die morgendliche Routine ist wieder voll verinnerlicht, und ich stehe kurze Zeit später im Restaurant. Heute möchte ich gerne hier frühstücken, da auf den nächsten Kilometern nicht viele Ortschaften liegen, ich daher mit keinem Bäcker rechnen kann. Das Frühstück ist prima und ich kann gestärkt in den Tag starten.
Die Sonne scheint hinter dem Dunst, der sich schnell verzieht. Heute wird es ein schöner Tag, mit dünnen Wolken, die hoch am Himmel stehen, 22-24°C, kaum Wind.
Nach wenigen Kilometern stehe ich an diesem Feld.
Die Sonne scheint hinter dem Dunst, der sich schnell verzieht. Heute wird es ein schöner Tag, mit dünnen Wolken, die hoch am Himmel stehen, 22-24°C, kaum Wind.
Nach wenigen Kilometern stehe ich an diesem Feld.
So stelle ich mir eine Radtour vor: eine schöne Landschaft, nette kleine Ortschaften, darunter auch Tangermünde, eine historische, sehr schöne Ortschaft. Hier ist eine riesige Stadtmauer mit Verteidigungsanlage zur Elbe hin. Die Stadtmauer ist locker 15 Meter hoch. Der Ortskern ist bestimmt auch sehr schön. Aber da ich ja nicht so der Ortsangucker bin, fahre ich unten an der Elbe vorbei. Einen Besuch kann ich aber dennoch für Interessierte empfehlen.
Mein heutiges Ziel ist auch bald erreicht. Vorher muss ich aber über die Elbe über eine sehr lange Eisenbahnbrücke hinüber. Auf der anderen Seite ist es auch nicht mehr weit bis zum Campingplatz. Naja, Campingplatz ist es nicht, es ist der Paddelclub von Wittenberge. Ich komme an, es ist scheinbar niemand da. Am Tor finde ich eine Handynummer. Der nette Mann zur zugehörigen Nummer sagt mir, dass ich ihn vor einer halben Stunde noch anngetroffen hätte, er aber nun nicht mehr herkommt. Es sind aber 4 Jungs da, die mir das Gebäude öffnen können, damit ich unter die Dusche hüpfen kann.
Die Jungs sind nicht da. Sie sind wohl in Wittenberge unterwegs. Naja, egal, da in der nächsten Umgebung kein anderer Campingplatz ist, baue ich mein Zelt auf. Da kommt ein Mitglied des Clubs aus dem Gebäude. Er öffnet mit die Tür und ich kann doch noch duschen, toll! Aber die Suche nach der Dusche war auch etwas abendteuerlich. Es gab ein Männersymbol am Waschraum, der sich aber nur als Toilette heraus stellte. Dann gab es noch einen Raum mit dem Mädelssymbol an der Tür. Ich bin erstmal durch das Gebäde gelaufen, soweit ich kam. Nix, keine Dusche. Also bin ich doch noch bei den Mädels rein, ich bin ja ganz alleine hier. Hier sind also die Duschen! Komisch, ist aber so.
Frisch geduscht radel ich in den Ort und esse einen Dönerteller. Auf der anderen Straßenseite habe ich Unterhaltung wie bei RTL: Eine Polizeistreife steht da und hat ein junges Mädchen dabei. Die Mutter kommt gerade angefahren, die beiden zanken sich, die Polizisten vermitteln, beruhigen. Der etwas ältere Freund des Mädchen ist auch dabei. Die Mutter brüllt ihn an, dass ihre Tochter zu ihr gehört und sie nicht bei ihm wohnen soll. Er redet auf das junge Mädchen mit ein, sie steigt schließlich in das Auto der Mutter, schmollend. Die Polizei ist beruhigt, der Freund trollt sich, die Mutter regt sich noch etwas ab, und rauscht mit der Tochter davon. Ich schaue nach Kameras, aber nein, das war wohl keine Drehbuchaktion von RTL. Wollen wir hoffen, dass das alles gut ausgeht, die Mutter mit der kleinen wieder vernünftig zusammenfindet, ohne weitere Polizeieinsätze.
Ich radle die paar Kilometer zurück zu meinem Zelt, habe mir aber noch eine Flasche Bier besorgt. Zurück am Platz bin ich noch immer alleine. Ich setze mich gemütlich in die Sonne und genieße die Flasche Gerstensaft. Um 22 Uhr liege ich auch schon im Zelt und lese noch etwas auf dem eBookreader. Um halb elf wird es laut, die Jungs kommen zurück. Sie stellen sich als Männer im Alter zwischen 50 und 60 heraus. Es sind Schweizer, die auf der Elbe paddeln.
Nun wünsche ich euch eine gute Nacht, ich schlummer ein...
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